Corneille | Rêve des Isles
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Corneille wurde als Cornelis Guillaume van Beverloo am 3. Juli 1922 in Lüttich geboren.
Corneille studierte in den Jahren von 1940 bis 1943 an der Kunstakademie in Amsterdam. Mit dem Maler Karel Appel und dem Bildhauer, Maler und Architekt Constant gehörte er von 1947 bis 1948 der niederländischen Reflex-Gruppe an. Dann war er Gründungsmitglied der Cobra-Gruppe, der er von 1948 bis zu deren Auflösung im Jahr 1951 angehörte. Ihr schloss sich ebenfalls der belgische Maler Pierre Alechinsky an. Der Name der Gruppe: Cobra setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Wohnsitze der Mitgliedskünstler zusammen; aus Kopenhagen, Brüssel und Amsterdam. Es waren junge Künstler aus Frankreich, Belgien, Dänemark, den Niederlanden und Deutschland die sich dort sammelten. Außerdem signalisierte der Name Cobra in Anlehnung an die Giftschlange eine nonformalistische Haltung der internationalen Künstler, die mit ihrer Kunst provozierende Absichten verfolgten. Die Provokation lag nicht nur im Bruch mit dem traditionellen Kunstverständnis, sondern auch in der Schaffung einer neuen Kunstrichtung, die sich ins Spielerische und in das Phantasiereich bewegen sollte.
Angeregt wurden die Cobra-Künstler nicht nur von den Arbeitsergebnissen künstlerisch tätiger Kinder und Geisteskranke, sondern auch von der Kunst primitiver Naturvölker oder skandinavischen Mythendarstellungen. Obwohl sich Corneille an der Cobra-Gruppe orientierte, war seine informelle Malweise kontrollierter. Von den Mitgliedern der Cobra-Gruppe holte sich Corneille Anregungen für seinen eigenen Ausdrucksstil, die er für sich vereinnahmte und daraus seine eigene Kunstsprache formte. Kennzeichnend für der Stil der Cobra-Gruppe war die Anlehnung an Kinderzeichnungen und eine kräftig-leuchtende Farbgebung, wobei die einzelnen Farben komplementär angeordnet wurden. Ab 1950 lebt und arbeitet Corneille in Paris. In der folgenden Zeit unternahm Corneille zahlreiche Reisen nach Afrika, Asien und Südamerika. Corneilles Werk mit dem Titel „Die Entdeckung der Insel“ (1965) dokumentiert diese Gestaltungsweise. Die Künstler der Cobra-Gruppe ließen sich in ihrem Schaffen von den Eindrücken des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegszeit leiten. In den 1950er Jahren mit der Auflösung der Cobra-Gruppe trat auch eine Änderung in der Stilrichtung Corneilles ein.
Die Reisen wirkten sich nicht nur beruhigend auf seinen figurativen Stil, sondern auch in den Darstellungsinhalten. Besonders durch die intensiven Studien der Kultur und der Landschaft des afrikanischen Kontinents machte er die dortigen Landschaften zu seinem künstlerischen Sujet. Er ließ sich von der Farbenvielfalt, dem strengen Ausdruck der Statuen und Masken sowie der Wüsten beeindrucken. Seine Eindrücke flossen in viele seiner Werke in ungebrochener oder indirekter Weise ein. Seine Landschaftsbilder gelangen ihm zu Abstraktionen von realen Erlebnissen. Sein Stil dieser Zeit ähnelt der informell-ungegenständliche Komposition. Die figurativen Inhalte gestaltete er in einer auffälligen Farbenpracht. Zu seinen Werken zählen unter anderem Titel wie „Sans titre“ (1959), „Jeux de L`air et de l`eau“ (1988–1992), „L`oiseau chasseur du serpent“ (1992–1994), „Féerie Brésilienne“ (1996), „La Reine des sables“ (1999), „Oiseau multicolore“ (1999), „Le poisson amoureux“ (2000), „L` île à l`oiseau“ (2000), „Les Fables“, „L`esprit de l`oiseau I“ (2001), „Rêve des Isles“.
Besondere Eindrücke sammelte er auf einer Reise nach Kuba, die sich in dem Frau-Vogel-Palme-Motiv niederschlugen. 1997 fand eine Retrospektive unter dem Titel „Corneille & Afrika“ statt. Sie präsentierte über 100 Exponate aus seiner Schaffensperiode der vierziger Jahre bis in die neunziger. Dabei wurde der Schwerpunkt auf die Ursprünge seiner Inspiration in Afrika gelegt und die Bedeutung dieser Schaffensphase für sein Gesamtwerk.
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