BIOGRAPHIE
James Francis Gill ist weit mehr als der Cowboy mit dem charakteristischen Hut! Er ist der letzte noch lebende amerikanische Pop-Art-Künstler aus der Riege um Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Tom Wesselmann, Edward Hopper u.a.
Gill wurde 1934 in Tahoka / Texas geboren; nach dem Studium in Austin/Texas zog er 1962 nach Los Angeles, um sich seiner künstlerischen Laufbahn zu widmen.
Felix Landau – damals einer der renommiertesten Galeristen in den USA – erkannte sofort das Potential und nahm den jungen Gill unter Vertrag. Schon im gleichen Jahr nahm das Museum of Modern Art New York sein Gemälde „Marilyn Triptych“ in seine Sammlung auf. Ab 1965 lehrte Gill an der Universität von Idaho Malerei.
Das Hauptthema seiner Arbeiten war das gesellschaftliche und politische Zeitgeschehen. Es entstand u.a. eine Reihe von Antikriegsbildern während der Zeit des Vietnamkrieges.
1967 zeigte das Museum Sao Paulo in seiner Ausstellung „Sao Paulo 9 – Environment USA 1957-1967“ seine Kunstwerke zusammen mit Arbeiten von Andy Warhol, Roy Lichtenstein oder Edward Hopper. Diese Ausstellung führte zum Durchbruch in der internationalen Kunstwelt. Es folgten die Aufnahme in bedeutende Sammlungen und Museen.
Er war auf dem Höhepunkt seiner Karriere.
1972 zog Gill sich überraschend in ein selbst auferlegtes Exil zurück.
Es folgt eine Schaffenspause von fast 20 Jahren. Er arbeitet als architektonischer Designer. Mitte der 80’er Jahre beginnt er wieder mit der Malerei.
Sein Leben ändert sich jedoch schlagartig, als ihn ungefähr zehn Jahre später das Kunstmagazin „American Art“ des Smithsonian American Art Museums anruft und um ein Interview bittet. Dies markiert den Beginn seiner Wiederentdeckung, in deren Folge zahlreiche Museen, Sammler und Galerien erneut auf ihn aufmerksam werden
2005 findet erstmals eine Retrospektive in seiner Heimatstadt San Angelo statt.
Ab etwa 2010 beginnt Gills späte kreative Phase, in der er sich wieder verstärkt auf die Darstellung klassischer Pop Art-Ikonen wie John Wayne, Paul Newman oder Marilyn Monroe konzentriert.
Die Kunst von James Gill ist heute eine Verschmelzung von Realismus und Abstraktion. Fotos sind weiterhin Grundlage seiner Kunstwerke. Die Bildkomposition seiner Gemälde legt er nun im Computer fest und arbeitet dabei bewusst mit Montageeffekten, die er als „Metamage“ oder „Mixed Media“ bezeichnet.