Mahi Binebine ist Maler, Bildhauer und Schriftsteller, geboren 1959 in Marrakesch und aufgewachsen während der Herrschaft von Hassan II.

Er lebte in Paris und New York, bevor er sich 2002 in Marokko niederließ.

Seine Kunst ist groß und raffiniert in ihrer Ambition, erfüllt von traditioneller modernistischer Intensität, persönlicher Erfahrung und humanistischer Aufmerksamkeit für das Unmenschliche.

Mahi Binebine gehört zu der seltenen Kategorie von Malern und Romanautoren. Viele Künstler haben geschrieben, aber die meisten von ihnen schreiben über ihre Werke. Die Kunstwelt ist ihr Schicksal.

Binebine hingegen arbeitet mit dem Schweißbrenner, bearbeitet Wachs, gräbt Muster in die Materie, schlägt Nägel und Holzstifte ein, bindet und mischt Silhouetten, streut magische Pigmente und kehrt am Ende eines Arbeitstages nach Marrakesch zurück, nimmt ein Blatt Papier und schreibt.

Es ist die Leistung, die interessant ist, aber noch mehr die Einzigartigkeit, denn bei all der Ernsthaftigkeit seiner Kunst – wenn man ihm zum ersten Mal begegnet, oder auch dreihundert Mal hintereinander, lacht er.

Er hat die unglaubliche Gabe, Farbe, Poesie und Drama in einem einzigen Bild zu vereinen.

Sein malerisches Werk, in dessen Mittelpunkt die menschliche Figur steht, erinnert an die Gewalt und die Spannungen zwischen der östlichen und der westlichen Welt sowie an die tragische Situation der Menschen.

Als einer der bedeutendsten Maler seiner Generation setzt sich Mahi Binebine ständig mit dem Thema Menschlichkeit und extreme Bedingungen, mit Flucht und Leid, mit Kampf und Tragödie auseinander. Seine auf Silhouetten reduzierten Figuren, ineinander verschlungene und kollidierende Körper, sind eingesperrt, aber unbesiegt. Sie leben in einer feindlichen und beunruhigenden Welt. Die Werke von Binebine sind von großer plastischer Schönheit, reich an Spannung und Konfrontation, und rufen Einsamkeit und Verzweiflung, aber auch Harmonie und Freude hervor.

Beeinflusst von Künstlern wie Goya, Picasso und Bacon, erforscht Mahi Binebine immer wieder die Stärke und Würde des menschlichen Antlitzes in Schrecken und Verzweiflung.

Seine Werke wurden vor allem in Marokko, Frankreich und den Vereinigten Staaten ausgestellt. Sie wurden von bedeutenden Kunstkritikern gewürdigt und befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen.

Mahi Binebine ist der erste bildende Künstler Marokkos, der in die permanente Ausstellung des New Yorker Guggenheim Museums aufgenommen wurde. 2009 hat er Marokko auf der Biennale Venedig vertreten.

Die Ausstellung „HUMAN RELAITIONS“ ist seine erste große Ausstellung in Deutschland seit fast 20 Jahren.

Gezeigt werden zahlreiche Unikate, Skulpturen und graphische Arbeiten. Ebenso werde 10 neue Editionen vorgestellt, die nur in kleiner Auflage für den deutschen Kunstmarkt vorgesehen sind.